In entsprechender wissenschaftlicher Literatur verläuft die Abgrenzung von intrinsischer und extrinsischer Motivation überaus schwammig. Die Unterscheidung, die von Neyer und Asendorpf (2017) gefällt wird, liegt in der chronologischen Dimension.
So geht Bühler davon aus, dass intrinsische Motivation während der Ausübung der Tätigkeit vorhanden sei und extrinsische Motivation aus der Erwartung des erfolgreichen Abschlusses der Tätigkeit resultiere (Bühler, 1922). Verhalten entsteht nach der Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg (1966) durch intrinsische und extrinsische Motivationsfaktoren.
Dabei entstehe intrinsische Motivation, durch das Interesse am Verhalten selbst. Intrinsische Motivation bezeichne den Wunsch oder die Absicht eine Handlung durchzuführen, weil die Handlung als solche als interessant, spannend oder attraktiv erscheine. Dabei entstehen die Motive aus der eigenen Person und dessen interner Zielsetzungen. Die Handlung stellt gleichzeitig auch die Handlungsmotivation dar, da die Belohnung aus der Handlung hervorgeht. Die intrinsische Motivation ist zu unterscheiden von der extrinsischen Motivation, die die Belohnung durch Faktoren außerhalb des persönlichen Handlungsinteresses am Gegenstand der Handlung vorsieht (Hubner, 2002).
Wie die Aktivität des Lernens motiviert ist, kann ebenfalls aus Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie erschlossen werden. Intrinsisch motiviert sei eine Lernaktivität dann, wenn sie als selbstbestimmt erlebt wird, weil sich das Individuum mit dem Lerngegenstand identifiziert. Ist das der Fall, kann die Beschäftigung mit der Aufgabe durchaus auch von außen an die Person herangetragen worden sein. Die Person kann auch zweckzentriert auf einen späteren
Lerngewinn hinarbeiten. „Entscheidend ist, dass die Person das Erlebnis hat, selbstbestimmt (selbstintentional) zu handeln und dass sie glaubt, an einem als wertvoll erachteten Gegenstand zu arbeiten“ (Rheinberg & Engeser, 2018, S. 442 f.). Es folgt die Wiedergabe von Rheinberg und Engesers (2018) Ausführungen zum Themenkomplex der Lernmotivation. Insbesondere in Anbetracht der Lernmotivation habe sich zeigen lassen, dass ein angestrebtes Ergebnis mit mehreren verschiedenen Folgen verknüpft sein könne. Demnach sei die Unterscheidung von intrinsischer und extrinsischer Lernmotivation abhängig von der Zielformulierung der Kompetenz. Intrinsische Lernmotivation sei als Lernzielorientierung, also dem Kompetenzerwerb abhängig von persönlichem Interesse an und der Identifikation mit der Handlung des Lernens selbst oder mit dem Lerngegenstand gegeben.
Die Motivation des Lernens einer Kompetenz geschehe entweder aus generellem Lerninteresse, es also unwichtig für die Person ist, welche Kompetenz erlernt werde, oder aus dem Interesse an der Kompetenz selbst, weil sie aus Sicht der Person reizvoll zu erlernen sei. Im Fall von Lernmotivation trifft man auf eine weitere Unterscheidung von intrinsisch vs. extrinsisch: Hierbei wird „eine Lernzielorientierung (d. h. Kompetenzen zu erwerben) als „intrinsische“, eine Performanzzielorientierung (d. h. Kompetenzen zu demonstrieren) als „extrinsische Lernmotivation“ bezeichnet (Rheinberg & Engeser, 2018, S.444). Soweit zu den Ausführungen von Rheinberg und Engeser (2018).
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