Für das Verständnis eines Begriffs ist es wichtig zunächst einmal zu definieren, was in dieser Arbeit unter jenem verstanden wird. „Definitionen sind […] weder wahr noch falsch. Sie geben lediglich Auskunft darüber, wie ein bestimmter Begriff zu einer gegebenen Zeit in einer bestimmten sozialen Gruppe gebraucht wird“.

Sie „akzentuieren bestimmte Aspekte eines Phänomens und er öffnen eine inhaltliche Auseinandersetzung darüber, wie ein bestimmter Wissensbereich verstanden werden soll“ (Ahnert, 2014, S.2 ff).

In diesem Eintrag geht es um die Bestimmung der menschlichen Persönlichkeit, deren Entstehung und deren Zusammensetzung. Nachdem die Persönlichkeit hinreichend definiert wird, erfolgt die Betrachtung ihrer Entstehung aus zwei verschiedenen Paradigmen. Anschließend folgt der Einblick in die Zusammensetzung ihrer Eigenschaften. Zum Abschluss des Kapitels wird der Fokus auf das populärste Persönlichkeitsmodell, dem Fünf-Faktorenmodell (1998), gelenkt und über Cattells revolutionäre Eigenschaftstheorie (1946) dessen Weiterentwicklung: das HEXACO-Modell (2018), vorgestellt.

Unter der Persönlichkeit eines Menschen wird „die Gesamtheit seiner Persönlichkeitseigenschaften verstanden“, welche „die individuellen Besonderheiten in der körperlichen Erscheinung und in Regelmäßigkeiten des Verhaltens und Erlebens […]“ (Neyer & Asendorpf, 2018, S. 32) ausmacht. Neyer und Asendorpf sehen die Persönlichkeit als Summe der Besonderheiten eines Menschen. Für sie sind vor allem Verhaltensregelmäßigkeiten als bestimmte Elemente der Eigenschaft zu sehen. Ein Jahrhundert früher wurde Persönlichkeit distinktiv betrachtet:

Persönlichkeit ist die nichtpathologische Individualität eines Menschen in körperlicher Erscheinung, Verhalten und Erleben im Vergleich zu einer Referenzpopulation von Menschen gleichen Alters und gleicher Kultur “ (Freud, 1901, S.15).

Mit der Ausnahme, dass Freud einen Vergleich zu einer Referenzpopulation für seine Definition als wichtig erachtet, unterscheiden sich die beiden Definitionen nicht merklich. Persönlichkeit ist also letztendlich auf die Individualität eines Menschen zurückzuführen, denn ohne den vergleichenden Bezug zu anderen Menschen, gäbe es keine Grundlage zur Feststellung von Individualität.


Auch die Theorie der phänomenalen Einzigartigkeit (2004) greift diesen Gedanken auf und führt ihn soweit aus, als dass innerhalb derer davon ausgegangen wird, dass jeder Mensch in Anbetracht seiner inneren, geistigen und äußeren Erscheinung ein Unikat ist.

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